Es gibt wohl kaum einen Cannabisfreund, der sich bei seinen geliebten Hanfpflanzen nicht an einer besonders opulenten Fülle von Trichomen ergötzen kann – auf krass viel Harz stehen eben alle. Sind es doch die glitzernden Trichome, die nicht nur den besonderen optischen Reiz von Cannabisblüten ausmachen, sondern auch Hauptspeicher des THCs sind, des Stoffs, der maßgeblich die psychoaktive Wirkung von Cannabisblüten prägt. Des Stoffs, aus dem die Träume sind.
Besonders trichomreiche Strains gab es in der Cannabis-Sortenwelt schon immer – etwa die „weißen“ wie White Widow oder White Rhino. Auch Northern Lights und AK-47 waren frühe Harzwunder, doch mit dem Einzug der kalifornischen West Coast-Strains in die Sortenwelt, die seit vielen Jahren den Markt dominieren, ist extremer Harzreichtum fast schon obligatorisch geworden. Gerade auch durch die Befeuerung über die sozialen Medien ist ein harztriefendes Erscheinungsbild zum fotogenen Ideal geworden, dem die allermeisten Grower und Konsumenten hinterherhecheln. Von einer neu erscheinenden Sorte werden daher unbedingt äußerst fette Harzbeläge erwartet sowie eine daraus resultierende heftige Potenz. Verständlich, aber die Tatsache, dass durch einen solchen ultimativen Anspruch Strains durch das Raster fallen, die nicht regelrecht „blind“ vor Trichomen sind, dafür aber eine sehr besondere Wirkungsweise (wie etwa den stark energetisierenden und anregenden Turn einer 100%igen Sativa) oder ein einzigartiges, außergewöhnliches Aroma bieten, ist bedauerlich. Der Sortenmarkt ist durch die genetische West Coast-Dominanz trotz der riesigen Flut von Neuerscheinungen einseitiger geworden, und die Sortenvielfalt hat auch gelitten, weil natürlich alle Samenbanken bestrebt sind, mit der immensen Nachfrage nach trichomstrotzenden West Coast-Sorten Schritt zu halten und diese mit entsprechenden Neuentwicklungen zu bedienen. Als Cannabis-Fotograf kann auch ich mich der großen optischen Strahlkraft der funkelnden Herrlichkeit von üppig trichomgetränkten Blütenständen nicht entziehen und möchte hier deshalb sechs neue Sorten vorstellen, die sich im Growraum von The Doc als wahre Harzmonster erwiesen haben.