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Sativa Pur – Exotische Muntermacher

Cannabis-Liebhaber, die nach dem Konsum nicht nur bräsig auf der Couch kleben wollen, sondern beispielsweise auf Feiern, Tanzen, Kommunizieren, Flirten oder künstlerisches Arbeiten aus sind, schwören darauf: Sativa-Sorten, die eine klare, stark prickelnd-anregende Wirkung liefern, die wie ein Blitz einfährt und gleichermaßen energisch Geist und Körper kickt und schweben lässt – das ist High-Sein im allerbesten Wortsinn. 

Das kribbelige, Kopf und Körper energetisierende und geistig anregende Sativa-High wirkt wie ein grüner Motor, der den Konsumenten vorwärts treibt, anstatt ihn einrosten zu lassen. Unter maßvollem Sativa-Einfluss kann man das Leben aktiv bewältigen, zelebrieren und genießen. Indicas hingegen wirken eher entspannend und dämpfend, je nach Potenz und Dosierung sogar beruhigend bis stark sedierend, was natürlich ebenfalls wünschenswert und segensreich sein kann – ganz konkret, wenn es ums Abschalten, Herunterkommen, Chillen oder Einschlafen geht. Wenn man den Unterschied zwischen Indica und Sativa mit einer Analogie zum Alkohol beschreiben möchte, könnte man vereinfacht sagen, Sativa ist der Champagner und Indica der Schnaps unter den Cannabis-Arten.

Sativa-dominante Hybridsorten sind in schier endloser Vielfalt auf dem Samenmarkt erhältlich, 100%ige reine Sativa-Strains dagegen absolute Raritäten. Denn bei purer Sativa-Genetik handelt es sich fast immer um Landrassen, also native Pflanzenstämme aus den Herkunftsländern, die dort bereits seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden heimisch sind. Solche Landrassen sind heutzutage, in Zeiten der rasenden Globalisierung, bedrohter denn je: In vielen Anbauländern haben ertragreichere und schneller blühende kommerzielle Sorten aus den Niederlanden, Spanien oder den USA Einzug gehalten und traditionelle Landrassen teilweise verdrängt. Entweder durch direkten Anbau solcher Kommerzsorten durch die Grower, oder durch dadurch erfolgende Fremdbestäubung und genetische Verunreinigung von Landrassen-Pflanzenbeständen in der betreffenden Region. Dennoch existieren in den klassischen Anbauländern Afrikas, Südamerikas und Asiens immer noch unverfälschte Sativa-Landrassen, und manche Cannabis-Samenbanken haben es sich zur Aufgabe gemacht, sie für die Zukunft zu bewahren.

Viele dieser naturbelassenen Sativa-Landrassen eignen sich jedoch nicht für eine lohnenswerte Kultivierung außerhalb ihres natürlichen Habitats, in anderen Klimazonen oder gar in Innenräumen unter Kunstlicht, da ihre Blütezeit viel zu lang ist, sie von Natur aus zum Zwittern neigen oder dies unter dem Einfluss ungewohnter Anbaubedingungen andernorts tun. Oder weil sie sich zu stark strecken und zu schlaksig wachsen, um komfortabel indoors kultiviert werden zu können. Deshalb fingen vor etwa einem halben Jahrhundert (in den 70er Jahren) US-amerikanische Züchter an, sie mit Indica-Landrassen (vor allem Afghani) zu kreuzen – der Anfang der modernen Cannabis-Hybridzucht.