Psychedelische Drogen wie LSD oder Psilocybin sind heute wieder weltweit auf dem Vormarsch – und zwar ausgerechnet da, wo man sie lange nicht (mehr) erwartet hätte: In der Medizin. Langsam erinnert man sich wieder an das große Potenzial, das Psychedelika haben, um Menschen zu helfen, die an verschiedenen psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen leiden.
Bevor LSD und Psilocybin in den 70er Jahren nahezu weltweit verboten wurden, hatte man diese psychedelischen Substanzen schon an rund 40.000 Patienten getestet. Schließlich haben diese beiden Wirkstoffe eine ganz besondere Wirkung auf unser Gehirn – und sie können erstaunlich gut bei Depressionen, Angststörungen oder auch bei der Behandlung von Drogenabhängigkeiten helfen. Das macht LSD und Psilocybin aber nicht einfach nur zu einem „neuen“ Medikament – dahinter steht ein völlig neuer therapeutischer Ansatz, in dem manche Experten sogar einen „Paradigmenwechsel in der Psychiatrie“ sehen.
Unter anderem in der Charité Berlin bekommen derzeit 144 an Depressionen Erkrankte im Rahmen einer Studie den (synthetisch hergestellten) psychoaktiven Wirkstoff verabreicht, der auch in den sogenannten „Magic Mushrooms“ enthalten ist: Psilocybin. Schon am Tag vor der Einnahme werden die Studienteilnehmer auf ihren „Trip“ und damit auch auf die zu erwartende psychedelische Wirkung vorbereitet. Diese Studie ist aktuell eine der weltweit größten Studien zum Wirkstoff Psilocybin und der Tatsache geschuldet, dass vorangegangene (kleinere) Untersuchungen zu dem Schluss kamen, dass dieser Wirkstoff sehr effektiv gegen Depressionen helfen kann.