Man verbindet es so stark mit der berühmten Cannabissorte, dass man mitunter vergisst, dass das englische Wort „Skunk“ eigentlich Stinktier bedeutet. Ja, unzählige Menschen auf diesem Globus denken zuerst oder ausschließlich an hochpotentes Gras und verführerische Pflanzendüfte anstelle ätzender Stinktierwolken, wenn sie den Begriff „Skunk“ hören. Im pflanzlich-grünen statt tierisch schwarz-weißen Gewand wurde „Skunk“ zum Kiffer-Faszinosum, Mitte der 80er Jahre zum dynamischen Motor der boomenden niederländischen Cannabisindustrie und hierzulande auch zu einem heiß diskutierten Politikum: Weil die Sorte Skunk #1 seinerzeit eine völlig neue Dimension in Sachen THC-Gehalt darstellte, argwöhnten damals bereits einige deutsche Medien, dass es sich wohl um genmanipuliertes Turbo-Gras handeln müsse. Skunk geisterte fortan als mutierte Hammer-Droge durch die Agenturmeldungen, und viele Hardliner in Politik und Presse hyperventilierten, dass diese Sorte aufgrund ihrer extremen Stärke eigentlich als harte Droge eingestuft werden müsse.
Diese Sicht (dass Skunk eigentlich eine harte Droge sei) war allerdings nur die Sicht ahnungsloser Außenstehender bzw. sitzender Schreibtischtäter, die fernab der faszinierenden Welt der Cannabis-Sortenkultur lebten. Die oft immer noch nicht wissen, dass Cannabis keiner genetischen Manipulation seitens des Menschen bedarf, um es zu rekordverdächtiger Potenz zu bringen, sondern vielmehr schlicht der sachkundigen Hand eines erfahrenen Züchters – sowie natürlich entsprechend hochwertiger Genetik. Was Skunk #1 ab 1984 in Europa zur „Mutter aller Gärten“ machte, war das revolutionär gute botanische Profil dieser Sorte. Sie gedieh unter Kunstlicht und im Gewächshaus gleichermaßen prächtig, reifte in sehr kurzer Zeit heran, brachte aber dennoch Höchsternten ein und begeisterte mit einer bis dahin nicht gekannten psychoaktiven Potenz sowie einem sehr markanten, intensiv süßlich-würzigen, fast schon stechend-penetranten Aroma – weswegen sie auch „Skunk“ getauft wurde.