Editorial-2023-1

Auf ein frohes Neues!

Wenn es nach Gesundheitsminister Karl Lauterbach geht, dann soll der Gesetzentwurf zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland bis Ende März vorliegen, um dann in der zweiten Jahreshälfte vom Bundestag verabschiedet zu werden. Und obwohl die ewig Gestrigen der Politik ihr Bestes tun, um den längst überfälligen Wandel in der Drogenpolitik noch irgendwie aufzuhalten, werden sie damit vermutlich keinen Erfolg haben. Denn spätestens im nächsten Jahr soll die Legalisierung auch ganz praktisch umgesetzt werden.

Besonders freut uns, dass (laut verschiedener Presseberichte) der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen ein Teil der neuen Gesetzgebung werden soll. Wir sind uns ziemlich sicher, dass sich „Growing in Balkonien“ hierzulande schnell zu einem der populärsten neuen Hobbys entwickeln wird. Dann werden sich vormals fremde Nachbarn stolz ihre frisch geernteten Hanfstauden zeigen, rege über die hierzulande am besten wachsenden Outdoor-Sorten diskutieren, sich in Cannabis Social Clubs organisieren und am Abend gemeinsam den Sonnenuntergang auf dem Balkon mit einem süß duftenden Dübel genießen – natürlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Bis dahin liefern wir Euch (wie immer) eine geballte Ladung Cannabis-Kultur pur – auch in dieser Ausgabe wieder. Green Born Identity nimmt beispielsweise ab Seite 46 seine beliebtesten fünf Indica-Sorten unter die Lupe und schildert, was ihn an diesen Strains so begeistert. Canna Lover berichtet darüber, welche Sorten er in den letzten Monaten anbaute, und ein Cash Crooper erzählt ab Seite 68 von seinen langjährigen Erfahrungen als professioneller Grasdealer und was er von der bevorstehenden Legalisierung hält.

Neben dem obligatorischen „grünen“ Lesestoff geht es in dieser Ausgabe ab Seite 86 auch um die Frage, ob weniger wirklich mehr ist. Dieser Frage geht Oliver Buchal ganz sachlich und rational nach, während sich HG. Butzko dann eher satirisch mit der (selbst so genannten) „letzten Generation“ auseinandersetzt. Ohne Scheuklappen oder Denkverbote.

Und das ist auch gut so. Wir haben in vergangenen Ausgaben schon kritisch über Corona-Maßnahmen oder den Ukraine-Krieg berichtet, ohne dabei Impfgegner oder Putin-Fans zu sein. Das werden wir auch im neuen Jahr so halten, denn wenn sich nicht die vernünftigen Menschen den Problemen ihrer Gesellschaft stellen, dann werden die Unvernünftigen diese Probleme politisch für sich ausbeuten. Weil wir dabei nicht mitmachen wollen, werden wir auch in Zukunft unseren kleinen Beitrag für mehr Meinungsfreiheit leisten und alle denkbaren gesellschaftlichen Themen vorurteilsfrei in der THCENE ansprechen.

Versprochen!